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Aktualisierte Taschenbuchausgabe
Originalverlag: cbj (2015)
Taschenbuch, Broschur,
256 Seiten, 11,8 x 18,7 cm,
35 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-570-31410-4
Erschienen am  08. März 2021
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

ZEITZEUGEN BEERICHTEN

Wer Überlebende des Holocaust trifft, spürt den Abgrund, der sie von anderen Menschen trennt. Sie waren in Auschwitz, Buchenwald, Dachau. Sie haben unsägliches Leid erfahren. Der Tod war ihr ständiger Begleiter. 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz gibt es nicht mehr viele Zeitzeugen. Umso wichtiger ist es, ihre Erfahrungen für die Nachwelt zu dokumentieren. Im Gedenken an die Toten, aber auch für den Frieden in der Zukunft. Damit sich die Hölle auf Erden nicht wiederholt.

Reiner Engelmann hat Max Mannheimer, Esther Bejarano, Eva Mozes Kor und sieben weitere Zeitzeugen befragt und ihre Erinnerungen für Jugendliche aufgeschrieben. Ein erschütterndes Zeugnis und ergreifendes Mahnmal wider das Vergessen. Und zugleich ein zutiefst bewegendes Plädoyer für das Leben.

Mit schwarz-weiß Fotos und ausführlichem Glossar.

Reiner Engelmann in der Landesschau zum Buch: „Wir haben das KZ überlebt“

REZENSION VON PERLEN DER LITERATUR
27. November 2021

„Niemand kann aus der Geschichte seines Volkes austreten. Man soll und darf die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen, weil sie sonst auferstehen und zu neuer Gegenwärtigkeit werden könnte“.     Jean Améry

Schlägt man das Buch Wir haben das KZ überlebt auf, so begegnen uns zehn menschliche Schicksale, deren Stimmen auf ganz unterschiedliche Weise von ihrer Deportation berichten, von ihrer Internierung im KZ und auf welche Weise sie diese unerträgliche Zeit überlebt haben. Als Leserin Anfang der sechziger Jahre geboren, hinein in eine friedliche Welt, die nahezu bis heute anhält, ist mir diese NS Zeit trotz aller Informationen, trotz des Wissens um dieses Verbrechen an der Menschheit immer noch unerklärlich, wie sich die Nazis an den Juden vergangen haben, sie auf unfassbar brutale Art und Weise quälten, folterten, zur Zwangsarbeit abkommandierten und schlussendlich in den Tod trieben. Diese zehn Überlebenden, u. a. Esther Bejarano, Eva Mozes Kor, Philomena Franz oder Heinz Hesdörffer, hat der Autor Reiner Engelmann befragt und ihre Berichte aufgeschrieben. Er sagt in seinem Vorwort, „…wir brauchen ihre Geschichten, jetzt und in Zukunft noch mehr, gerade auch wenn die Überlebenden nicht mehr unter uns sein werden. Wir brauchen sie nicht, um neu anzuklagen oder zu verurteilen. Wir brauchen sie als Erinnerung für die Zukunft. Für unsere Zukunft.“

Zehn Schicksale, die die Befragten nicht allein betrafen, denn Angehörige und Freunde erlitten ihr eigenes Martyrium, Familien wurden willkürlich getrennt oder vor den Augen der heutigen Zeitzeugen umgebracht. Wir wissen vieles und auch Einzelheiten aus immerwährender Aufklärung, doch detailliert über Einzelschicksale zu lesen, berührt noch ganz anders, als über kollektive Verbrechen zu hören, zu lesen oder Filme anzuschauen. Sie sprechen zu uns, die Überlebenden des Holocaust, wie alles angefangen hat, wie Tag für Tag das Leben für sie schwieriger geworden ist, wie sie auch inmitten des Grauens dann noch Menschlichkeit erlebten, von Nachbarn, Freunden, die sie versteckten oder ihnen heimlich Essen zukommen ließen und sich damit selbst in Gefahr brachten. Auch wenn viele der Überlebenden inzwischen verstorben sind, ist es umso bedeutsamer, dass Bücher, wie die von Reiner Engelmann, gelesen, besprochen und diskutiert werden, eben weil die Zeit der heutigen noch lebenden Zeitzeugen begrenzt ist. Ihre Stimmen dürfen nie verklingen und sollen Mahnung sein, damit sich Grausamkeiten, wie sie die Nazis ihnen zugefügt haben, sich nie mehr wiederholen können.  Jeder junge Mensch künftiger Generationen sollte ihnen Gehör schenken, damit eine Judenvernichtung nie wieder oder womöglich in anderer Ausprägung stattfinden kann. Das gilt aber nicht nur für Juden, die verfolgt wurden, oder heute schon wieder in den antisemitischen Fokus geraten sind, sondern für alle Menschen, die solchen Aggressoren ausgesetzt sind.

Rezension

„Wir haben das KZ überlebt“
Super.Lese.Helden.de

PRESSESTIMMEN

„Ich habe große Hochachtung vor der Empathie und eindringlichen Art von Reiner Engelmann, über den Holocaust, seine Opfer und die Überlebenden zu schreiben.“
zwiebelchens-plauderecke.blogspot.de

„Diese Interviews zeugen von der großen Empathie des Autors, die genau zu diesem oft verdrängten Teil des Erlebens aus Opfersicht Vertrauen aufbaut.“
astrolibrium.wordpress.com

„Kann dank des gut lesbaren Stils und des kundigen Glossars nicht nur historisch interessierten Jugendlichen empfohlen werden.“
Eselsohr, Thomas Unglaube

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